Durch das verzauberte Tal zur heiligen Quelle Santa da Fornalha

Eine leichte und doch abenteuerliche Wanderung zwischen Algarve-Stränden und Serra de Monchique

Die Fonte Santa da Fornalha ist eine schon seit dem Mittelalter bekannte Thermalquelle an den Hängen der Serra de Monchique, die noch heute 27 Grad warmes Wasser in alte Badebecken befördert, die allerdings inzwischen als Ruinen am Ende eines kleinen Tales langsam verfallen. Das Wasser soll gut gegen Rheumatismus und Hautprobleme helfen und im 13. und 14. Jahrhundert sollen sogar die portugiesischen Könige hier gebadet haben. Noch heute wird die Quelle von Einheimischen aufgesucht und der Landkreis Monchique hat im Jahr 2012 Häuser und Land zurück gekauft, aber doch bisher nicht einmal den Verfall stoppen können. Man hat das touristische Potential durchaus erkannt und immerhin Wanderwege angelegt, aber doch verschlägt es nur hin und wieder Touristen in diese einsame Gegend. Vielleicht aber darf man deshalb durchaus von einem verzauberten Tal sprechen, durch dass diese kleine Wanderung Euch leiten möchte.

In einer Pfütze auf dem Weg quakt ein Frosch,
nicht weit rauscht ein hübscher Fluss durch das stille Tal.
In den Bäumen wenige Vogelstimmen,
hier und da eine Grille
und mittendrin immer wieder begeisterte Kinderstimmen.

Wir haben diese Wanderung im Frühjahr unternommen, bei mildem Frühlingswetter und kurz nach einigen Regentagen, weshalb der Fluss, der durch das Tal fließt, die Ribeira de Monchique viel Wasser mit sich führte. Es gab derzeit keine Brücken und wir mussten den Fluss daher mehrfach barfuß durchwaten. Was anfangs als Problem erschien, entwickelte sich für uns und unsere Kinder zu einem wichtigen Abenteuerfaktor dieser Wanderung und so wateten die beiden Töchter schließlich selbst und mit großer Freude durch das kühle Wasser.

Leider habe ich gehört, dass der Fluss aufgrund einer Schweinezuchtanlage bei Alface verdreckt sein könnte, daher sollte man von einem richtigen Bad eher absehen. Wir haben Frösche und Wasserschildkröten im Fluss beobachtet. Letztere sonnten sich zufrieden auf Felsen und Baumstämmen, die aus dem Wasser ragten.

Unser Weg führte uns eine halbe Stunde am Fluss entlang und dann dem kleinen Bach folgend in das Tal der Fonte Santa. Wir passieren einen kleinen Wasserfall, an dem die Fonte das Chagas aus einem grauen Plastikrohr strömt. Diese Quelle der Wunden soll mit dem stark Schwefelwasserstoffhaltigem Wasser zur Wundheilung beitragen und auch bei Hauterkrankungen gute Dienste leisten.

Der kleine Pfad führt uns etwas später zu den alten Gebäuden der Fonte Santa, zunächst zu einem gut erhaltenen Backofen, dann zu einem Stall für die Esel der Reisenden, zu ehemaligen Herbergshäusern und schließlich über eine kleine Brücke zu den eigentlichen Baderäumen, die noch am besten im Schuss sind. Statt ein Bad in der heiligen Quelle zu nehmen, beschlossen wir hier ein Picknick zu machen, bevor wir uns in der Abendsonne wieder auf den Rückweg machten.

Zwar hatten wir uns vom Ziel der Reise etwas mehr erwartet und waren vom Zustand der Bad-Anlagen durchaus enttäuscht, allerdings hat uns die schöne kleine Wanderung sehr bezaubert. Diese ist auch mit kleineren Kindern gut zu bewältigen, vor allem, wenn man ein Tragegestell mitbringt. Sollten die Gebäude eines Tages doch einmal wieder rekonstruiert werden, so wird diese Wanderung sicherlich noch deutlich attraktiver werden, allerdings könnte dadurch auch die herrliche Abgeschiedenheit des Tals Schaden nehmen.

Anfahrt:
Von der A22 kann man nahe Portimão die Ausfahrt 5 (N124) nehmen und am Kreisverkehr in Richtung Norden (Monchique, Silves) weiterfahren. In Porto de Lagos biegt man dann nach links auf die N266 in Richtung Caldas da Monchique ab. Direkt vor dem Ortseingang von Rasmalho, muss man schließlich noch rechts die Straße nach Alferce nehmen. Nun sollte man den Wegweisern zum Barragem de Odelouca folgen, bis kurz vor dem Stausee der Weg links zur Fonte Santa abbiegt.

GPS (Parkplatz):
37.288588, -8.485621
Ein hölzerner Wegweiser “Fonte Santa” weist den Weg zu einem Fahrweg. Hier sucht man sich am besten recht schnell einen Parkplatz und wandert los.

Die Wanderung:
Anfangs ist der Fahrweg ein Sandweg, der mehrfach durch den Fluss führt. Inzwischen sollen dort Holzstege zur Verfügung stehen, aber es kann auch sein, dass eine Flussdurchquerung nötig ist. Nach drei Durchquerungen zieht sich linker Hand ein kleiner Weiß-Rot markierter Pfad hinauf, der nach ein paar hundert Metern zur Fonte Santa führt. Ein Tragegestell für kleine Wanderer ist sicherlich von Vorteil, ein Kinderwagen eignet sich eher nicht. Die Wanderung selbst ist nicht sehr lang, kann aber ohne weiteres einen ganzen Nachmittag füllen. Unmittelbar nach Regentagen ist die Wanderung wahrscheinlich eher nicht zu empfehlen.

Einkehr:
Es gibt keinerlei Gastronomie in der Nähe der Wanderung, daher sollte man sich ein Picknick und genügend Wasser mitnehmen.

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